Ho’oponopono

Herkunft und Bedeutung von Ho’oponopono 

Frei übersetzt bedeutet Ho’oponopono „etwas in Ordnung bringen” oder auch „Fehler wieder gut machen” und zwar ganz aktiv. Traditionell wird das Ritual durch einen Kahuna (= Heilpriester) geleitet, denn gemäß der Überlieferung werden jedes Mal, wenn wir einen Menschen verletzen (egal ob physisch oder emotional), auch die Götter gekränkt. Als Priester ist der Kahuna die Brücke zwischen uns und den Göttern und kann dadurch die Wiedergutmachung und Besänftigung herbeiführen. Ursprünglich war Ho’oponopono ein Weg, um Konflikte zwischen Familien oder auch Stämmen zu belegen. Durch die Aussprache, das Übernehmen von Verantwortung und ehrlicher Reue konnte es zu gegenseitiger Vergebung und Versöhnung kommen. Das Ritual war damals wesentlich länger und umfasste viele Schritte, ganz anders als die moderne Version. 

Das moderne Ho’oponopono: 

Die 4 Sätze für mehr Selbstliebe. Die moderne Version des Ho’oponopono wird dem hawaiianischen Arzt und Therapeuten Dr. Ihaleakala Hew Lenzugeschrieben.Während er in einem Gefängnis für Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeitete, wandte er das Ho’oponopono intensiv an und das mit großem Erfolg. Dabei reduzierte er es schließlich auf die 4 Sätze, mit denen es heute weltweit bekannt ist.Dr. Hew Len(Foto von der International Ho’oponopono Association) In seiner Version geht es nicht mehr so sehr um eine gegenseitige Aussprache, sondern um grenzenlose Selbstliebe. Selbstliebe, bei der man seine Fehler anerkennt, Verantwortung für sein Handeln übernimmt und sich trotzdem verzeihen und lieben kann. Es geht darum, was negative Gefühle mit dir und deinem Körper machen, wenn du sie nicht verarbeitest. 

Wann Ho’oponopono das perfekte Ritual für dich ist

Natürlich kannst du das Vergebungsritual immer noch für Familienklärungen und Streitschlichtung in deiner Beziehung oder im Freundeskreis nutzen. Die 4 Sätze geben dir auch für diese Situationen einen tollen Rahmen. Grundsätzlich hilft die Technik aber besonders dabei, deine Beziehung zu dir selbst zu verbessern: zu deiner Vergangenheit, aber auch deiner Gegenwart, zu deinem Körper und auch deinen Emotionen und Gedanken. Wenn du merkst, dass du jemand anderem die Schuld für deine Situation/deine Gefühle geben willst, ist das der richtige Moment für eine Ho’oponopono-Meditation. Wenn du jetzt das Ho’oponopono durchführen möchtest, dann lass dich in diesem Video von mir dabei begleiten. 

Ho’oponopono Anleitung 

Denke an die Person, mit der du etwas klären möchtest – diese Person kann natürlich auch du selbst sein. In den meisten Fällen sind andere ohnehin nur wie ein Spiegel für uns und es geht vielmehr darum, was sie in dir auslösen und was davon in dir gelöst werden will.Benenne das Thema ganz deutlich, z.B. “Ich habe Ärger mit …”. Das muss sich nicht zwingend auf eine Person beziehen, sondern kann auch “auf der Arbeit” sein o.ä. Wo spürst du dieses Thema in deinem Körper? 1. Satz: Es tut mir leid (, dass …) Sprichst du diesen Satz aus, erkennst du an, dass du etwas getan hast, was nicht richtig war – du übernimmst Verantwortung. Vielleicht hast du die Situation nicht per se verursacht, aber zumindest dazu beigetragen, dass sich bisher noch nichts verändert hat. 2. Satz: Bitte verzeih mir (, dass …) Auf eine Entschuldigung folgt die Bitte um Vergebung: dir selbst oder anderen. 3. Satz: “Ich liebe dich” (und ich liebe mich, auch wenn …) Durch diesen Satz schenkst du dir und/oder der anderen Person oder Situation deine bedingungslose Liebe. Diese Liebe bleibt unberührt davon, welche Konflikte dazwischen stehen. Dieser Schritt ist meistens der schwierigste, deswegen findest du unten noch weitere Tipps. 4. Satz: Danke (, dass ich willkommen bin, mit all diesen Seiten.) Dieser Schritt gehört fest in das Vergebungsritual, denn die Wertschätzung der Vergebung ist ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zum Loslassen. Du und/oder die andere Person oder Situation hat dir einen großen Beitrag geleistet: Du durftest lernen und wachsen. Danke auch dir selbst, dass du dir den Raum und die Zeit dafür gegeben hast. 

5 Tipps, wenn dir Ho’oponopono schwer fällt 

1. Tipp: Wiederholen 
Mach es nicht nur einmal und lass es danach in einer entlegenen Gedankenschublade verstauben. Je öfter du das Vergebungsritual vollziehst, desto leichter wird es dir fallen.

2. Tipp: Im Alltag nutzen 
Versuche die 4 Sätze und die Philosophie auch in alltäglichen Situationen einfließen zu lassen. Übernehme ehrlich Verantwortung für deine Fehler, bitte um Verzeihung, bekunde deine Liebe und Wertschätzung und bedanke dich für das offene Ohr deines Gegenübers. Damit tust du nicht nur dir, sondern auch anderen etwas Gutes.

3. Tipp: Rollen vertauschen
Wenn es dir schwer fällt, anderen zu verzeihen, vertausche gedanklich die Rollen. Mach dir bewusst, dass du dir auch wünschen würdest, dass dir deine Fehler verziehen würden – so kannst du dein Mitgefühl für andere stärken.

4. Tipps: Körper wahrnehmen 
Fällt es dir schwer, anderen bedingungslose Liebe zu schenken, vielleicht weil dein Groll zu groß ist, konzentriere dich zuerst darauf, wo in deinem Körper dieser Ärger lokalisiert ist. Atme dort hinein und versuche, den Ärger wellenartig loszulassen.

 5. Tipp: Aufrichtig sein 
Praktiziere das Ritual immer aufrichtig. Es geht nicht darum, über die Fehler von anderen einfach mit “Ja, ist schon okay” hinweg zu wischen, sondern um tiefe und ehrliche Annahme und Vergebung, indem du dich auf das fokussierst, was uns alle eint: Liebe. Je öfter du Ho’oponopono anwendest, desto mehr kommst du in Kontakt mit dir und deiner bedingungslosen Liebe zu dir selbst. Du wirst sehen, was das für Veränderungen in deinem Leben bewirken kann.